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Häufige Fragen zu sterilen Instrumenten

1. Warum werden Endo-Instrumente mehrfach verwendet?

Die Antwort liegt auf der Hand: um Kosten zu sparen. In der Tat reduzieren sich die Materialkosten um den Faktor der Mehrfachverwendung. Bei genauerer Betrachtung kommt man jedoch nicht umhin, den Materialkosten den Aufwand für Wiederaufbereitung, Bereitstellung sowie Lagerung und der Dokumentation im Rahmen des zahnärztlichen Qualitätsmanagements gegenüberzustellen. Spätestens dann schrumpft die vermeintliche Ersparnis in nicht wenigen Fällen auf einen erstaunlich geringen Restbetrag, der in keinem Verhältnis zu den Nachteilen steht, die sich aus der Wiederaufbereitung ergeben können.

In diesem Zusammenhang ist auch die Thematik der Mehrfachverwendung von Endo-Instrumenten stärker in den Mittelpunkt der derzeit geführten Diskussionen gerückt. Im Rahmen des geforderten Qualitätsmanagements und erweiterter Hygienestandards in der Zahnarztpraxis, ist davon auszugehen, dass dieser Aspekt in naher Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen und die Mehrfachnutzung von endodontischen Instrumenten noch kritischer hinterfragt wird.

2. Warum ist die Mehrfachverwendung von Endo-Instrumenten in den Blickpunkt des Interesses gerückt?

In den aktuellen RKI-Empfehlungen von 2001 und 2006 (Anforderungen an die Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten; Infektionsprävention in der Zahnheilkunde – Anforderungen an die Hygiene sind Endo-Instrumente als kritisch B eingestuft. Das heißt, an diese Instrumente werden erhöhte Anforderungen an die Aufbereitung gestellt. Eine sichere und wirksame Sterilisation erfolgt nur bei sauberen Medizinprodukten. Der Reinigung kommt im Gesamtablauf der Aufbereitung daher eine besondere Bedeutung zu. Es muss ein wirksames Reinigungsverfahren zur Vermeidung von Kreuzkontamination angewendet werden. Blut-, Sekret- oder Gewebsrückstände sind auszuschließen, da diese in fixiertem Zustand die Desinfektions-, Reinigungs- und Sterilisationsleistung beeinträchtigen.

Als Minimalforderung gilt, dass nach der Reinigung / Desinfektion, bei normaler oder auf normal korrigierter Sehkraft, an allen Teilen des Medizinproduktes keine Verschmutzungen erkennbar sein dürfen. Dies setzt die umfassende Inspektion jedes einzelnen Instrumentes vor Sterilisation voraus.

Erscheint es schon problematisch genug, diese Auflagen im tagtäglichen Praxisablauf mit allen daraus resultierenden Konsequenzen sicher und lückenlos zu erfüllen sowie formaljuristisch einwandfrei zu  dokumentieren, so kommt erschwerend hinzu, dass bei endodontischen Instrumenten ein direkter Kontakt mit Nervgewebe besteht, welches im Falle einer Creutzfeld-Jacob-Erkrankung als potentiell infektiös gilt. Auch wenn bei Patienten mit CJD noch keine Prionen in der Pulpa nachgewiesen werden konnten, zeigen Tierversuche, dass eine dentale Übertragbarkeit möglich ist.

Darüber hinaus kann bei den bislang in der Zahnarztpraxis zum Einsatz kommenden Desinfektions- und Sterilisationsmaßnahmen nicht zu 100 % sichergestellt werden, dass Prionen vollständig unschädlich gemacht werden können.

Aus diesem Grund empfiehlt beispielsweise das britische, staatliche SEAC (Spongiform Encephalopathy Advisory Commitee) seit Mai 2006 die Einmalverwendung von endodontischen Aufbereitungsinstrumenten als infektionsprophylaktische Maßnahme. Im April 2007 wurde diese Empfehlung durch das britische „Department of Health“ weiter verschärft, indem eine klare Anweisung zur Einmalverwendung gegeben
wurde.

Folgt man der Empfehlung zur Einmalverwendung nicht und entschließt sich dazu,  Endo-Instrumente, die bereits eingesetzt wurden, mehrfach zu verwenden, beinhaltet der Wiederaufbereitungsprozess eine Reihe von Maßnahmen. Diese sind erforderlich, um eine mögliche Infektion durch Kreuzkontamination zwischen Patienten bestmöglich auszuschließen oder das Risiko zu minimieren.

3. Warum sollte nach Möglichkeit für die Reinigung und Desinfektion von Instrumenten ein maschinelles Verfahren einem manuellen Verfahren vorgezogen werden?

Ein manuelles Verfahren, auch in Verbindung mit einem Ultraschallbad, sollte auf Grund der deutlich geringeren Wirksamkeit und Reproduzierbarkeit nur bei Nichtverfügbarkeit zum Einsatz kommen! In beiden Fällen, ob maschinelles oder manuelles Verfahren, ist eine Vorbehandlung der Instrumente durchzuführen.

Halten wir uns den in der Zahnarztpraxis (häufig) durchgeführten Reinigungs-/ Wiederaufbereitungsprozess von Endo-Instrumenten vor Augen. So müsste dieser für ein kontaminiertes, potentiell infektiöses Endo-Instrument idealerweise wie nebenstehend aussehen (siehe Kasten rechts).

Bei der manuellen Reinigung werden mittels kleiner, weicher Drahtbürsten Behandlungsrückstände durch die ZMA per Hand entfernt. Hierbei besteht die Gefahr von Verletzungen, die eine Kette an Pflichtmaßnahmen nach sich ziehen kann (siehe Nadelstichverletzungen. Bei NiTi-Instrumenten gilt die Empfehlung Kunststoffbürsten zu verwenden, um die Oberfläche nicht unnötig aufzurauen.

4. Sind industriell gereinigte und vorsterilisierte Endo-Instrumente in Einmalanwendung eine Alternative?

Angesichts der nebenstehend aufgeführten Sachverhalte, ist die Einmalanwendung bereits gebrauchsfertiger, industriell gereinigter und vorsterilisierter Endo-Instrumente zu empfehlen. Denn diese bieten:

  • Schutz von Patient, Behandler und Praxisteam
  • Unterstützung für die korrekte Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben, Richtlinien und Empfehlungen
  • Sicherheit im Falle evtl. juristischer Auseinandersetzungen
  • einen Beitrag zur Vereinfachung des Praxisablaufes im Rahmen der vorgeschriebenen QM-Maßnahmen für die Zahnarztpraxis und gegebener Hygieneanforderungen

Bereits seit den 1980er Jahren stellt VDW sterile Endo-Instrumente her und vertreibt diese in vielen Ländern. VDW bietet heute als erfahrener Hersteller steriler Endo-Instrumente ein nahezu komplettes Sortiment industriell gereinigter und gamma-sterilisierter Endo-Instrumente der Bereiche Stahl, NiTi sowie Obturationszubehör an.

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